Anbau von Tomaten

 

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen, der Geschmack selbst angebauter Tomaten ist einfach nicht zu übertreffen. Doch bis man eigene Tomaten genießen kann, sind bei der Kultivierung einige Hürden zu überwinden. Die empfindlichen Tomaten sind

in unseren Breiten von einer Reihe von Krankheiten bedroht.

 

Die mit Abstand häufigste und auch schlimmste Krankheit, von denen die Tomate (und auch die Kartoffel) betroffen werden kann, ist die Braunfäule, eine Pilzerkrankung, die durch den Schadpilz Phytophthora infestans hervorgerufen wird. Dieser Pilz ist seit langem bekannt, um 1850 kam es zu einem Massenbefall der Kartoffeln, die Ernte

wurde großflächig vernichtet, was zu einer Hungersnot in Teilen Europas führte.

 

  

Braunfäule der Tomaten

 

Der Braunfäule-Pilz überwintert in Form von Sporen und er vermehrt sich ebenfalls

durch Sporen. Phytoph-thora infestans bildet dazu zwei Arten von Sporen aus: Überwinterungssporen und Vermehrungssporen.

  

 

Entwicklungskreislauf des Braunfäule-Pilzes

 

Im Spätsommer und Herbst bidet der Braunfäulepilz dickschalige und resistente Überwinterungs-Sporen. Diese überstehen die kalte Jahreszeit in befallenen Pflanzenteilen und Tomaten, die im Herbst nicht sorg-fältig entfernt und auf dem Boden des Tomatenbeetes zurückgelassen wurden. Vom Boden aus gelangen die Pilzsporen im kommenden Frühsommer dann beispielsweise durch Spritzwasser an die neu gepflanzte Tomate, infizieren diese und wachsen in der Tomatenpflanze zum sich weit verzweigenden Braunfäule-Pilzgeflecht heran.

 

Das Pilzgeflecht bildet dann im Sommer massenhaft Vermehrungs-Sporen. Diese werden durch den Wind und Regen verbreitet und gelangen so auf andere Tomatenpflanzen, die sie dann infizieren. Sofort nach dem Heranwachsen des Pilzes werden wieder Vermehrungssporen gebildet. So kann innerhalb weniger Tage der gesamte Tomatenbestand von der Braunfäule befallen werden. Eine Missernte ist die Folge.

 

  

 

 

Maßnahmen zur Verhinderung der Braunfäule im Garten

 

Um einen Befall Ihrer Tomaten durch die Braunfäule von vornherein zu verhindern, können Sie eine ganze Reihe vorbeugender Maßnahmen ergreifen:

 

  

  • Pflanzen sie Tomatensorten an, die nicht anfällig für den Braunfäulepilz sind.

          Beispiele für 'resistente' Tomatensorten: Vitella, Phylovita, Maestria, Romello, 

          Phantasia

 

  • Gießen und düngen sie ihre Tomatenpflanzen regelmäßig.

 

Tomaten sind Starkzehrer und benötigen eine gute Versorgung mit Wasser und Dünger, gerade bei unserem Sandboden.

 

 

 

Stärken sie ihre Pflanzen durch Gabe von Brühen und Jauchen (Brennnessel, Schachtelhalm)

  

  • Sorgen Sie dafür, dass sie Braunfäule sich nicht in Ihrer Parzelle festsetzen und überwintern kann, indem Sie - sofort nach dem Abernten im Herbst - alle heruntergefallenen Tomaten und auch alle Pflanzenreste von den Beeten sorgfältig entfernen und diese auf dem Werstoffhof entsorgen.

 

Alte oder befallene Tomatenpflanzen gehören keinesfalls in den Kompost!

 

 

 

Voraussetzungen für den Befall der Tomaten - Schutzmaßnahmen

 

  

Die wichtigste Voraussetzung für die Infektion der Tomaten mit dem Braunfäule-Pilz sind stundenlang anhaltende Nässe und niedrige Temperaturen, wie es beispielsweise bei Regenwetter mit kühlen Nacht-temperaturen der Fall ist. Die optimale Infektionstemperatur beträgt 13 °C.

 

Bei feuchter Sommerwitterung kann er sich der Pilz dann massenhaft vermehren und verbreiten.

  

Das Wetter können Sie nicht ändern, Sie können es aber dem Braunfäule-Pilz erschweren auf der Pflanze Fuß zu fassen, indem Sie die für die Infektion nötige Nässe verhindern und dafür sorgen, dass nasse Pflanzen schnell abtrocknen können.

 

  

Hierfür stehen eine ganze Reihe vorbeugender Maßnahmen zur Verfügung:

 

 

  • Vermeiden Sie die Erstinfektion der Tomatenpflanzen vom Boden her durch:

           - vorsichtiges Gießen von unten (Spritzwasser vermeiden)

 

        - Abdecken des Bodens rund um die Tomatenpflänzchen durch Mulchmaterial

         (z.B. Rasenschnitt)

 

        - Entfernen bodennaher Blätter

  

  • Sorgen Sie für trockene Tomatenbestände, indem Sie:

           die Tomaten vorsichtig mit der Gießkanne am Boden gießen          
           und niemals  die Tomaten mit dem Gartenschlauch von oben spritzen.

 

- die Tomatenpflanzen nicht zu eng setzen, damit der Wind nasse Pflanzenteile schnell wieder abtrocknen kann.

 

- die Geiztriebe entfernen und die Tomate nicht dicht oder buschig wachsen lassen.

 

Dadurch kann der Wind die Pflanze schneller abtrocknen.

 

 

 

  • Schützen Sie ihre Tomaten vor 'Wasser von oben' durch eine Überdachung.

            Hierfür reicht eine einfache Konstruktion aus, die Sie im Spätjahr wieder    abbauen.

 

 

 

  

Maßnahmen bei vorhandenem Befall der Tomatenpflanzen

 

  • Entfernen sie sofort und konsequent befallene (braun bis grau verfärbte) Blätter oder Früchte.

 

Wenn sich braune Befallsstellen am Pflanzenstiel ausbreiten, ist es meist zu spät.

 

 

 

Bei sehr frühem oder starkem Befall im Gartengelände oder längeren Regenperioden hilft allerdings nur die Spritzung mit einem Fungizid.

 

 

 

Über die aktuellen Spritzmittel und deren Dosierung informieren Sie sich bitte bei

unseren Fachberatern.

 

 

 

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